
Der Garten der Kita Kaiserallee wird geprägt von der historischen Villa mit ihrem charaktervollen alten Baumbestand. Durch die vorherige Nutzung war die Anlage in den komplett versiegelten Garagenhof und den eigentlichen Garten geteilt.
Ziel der Freianlagenplanung war es, innerhalb des Gartens unterschiedliche Räume für verschiedene Spielaktivitäten zu schaffen und das historische Bild des Villengartens zu stärken. Viele Nischen und Orte mit unterschiedlicher Atmosphäre sollen für die Betreuer überschaubar sein und gleichzeitig eine Differenzierung des Spieles in Kleingruppen ermöglichen.
Um die Trennung zwischen versiegeltem Hof und Garten zu überwinden, wurde der Garagenhof deutlich reduziert. Ein Rundweg aus gelbem Asphalt ermöglicht die barrierefreie Erschließung des gesamten Gartens und verknüpft die unterchiedlichen Spielbereiche miteinander. Während die Ränder des Gartens raumbildend bepflanzt wurden, ist die Mitte von Rasenflächen geprägt.
Die denkmalgeschützte Hängebuche bildet den ‘verwunschenen Garten’ der durch Steinsetzungen akzentuiert wird. Hier schließt sich der Schaukelbereich an. Hinter einem Hügel stehen Spielhäuser im Bambushain. Der Kletterbereich mit Rutschbahn wird in die Topographie eines Weidenhügels eingefügt. Der historische Brunnen wurde als Sandspielbereich mit Wasserstelle in einen neuen Zusammenhang gestellt. Teile des ehemaligen Parkplatzes bilden zusammen mit dem Rundweg den ‘befahrbaren’ Bewegungsbereich. In einer Nische der neuen Rampenanlage entstand ein Gräsernest als geheimer Ort. Der Hol- und Bringbereich wurde aus Sicherheitsgründen von den Spielbereichen durch einen internen Zaun abgetrennt.
Neben dem farbigen Asphalt des Rundweges wurden Fallschutzbereiche aus Sand, Holzhackschnitzeln und grünem Gummigranulat eingebaut.
Von der Straße aus wurden die Pflanzungen so ergänzt, dass der villenartige Park in Zukunft das ganze Gelände umrahmt. Der prägende Baumbestand wurde durch typische Parkgehölze wie Baummagnolie und Amberbaum ergänzt. Während an der Straßenseite das Pflanzkonzept mit blühenden Gehölzen den Aspekt der historischen Anlage in den Vordergrund stellt, so war es auf der Gartenseite wichtig, mit robusten Gehölzen eine charaktervolle Stimmung und gut bespielbare Teilräume zu schaffen.
Das zurückhaltende Farbkonzept ist auf den Sandstein des Gebäudes bezogen. Gelb-, Grün und Beigetöne sind Ton in Ton ohne starke Kontraste aufeinander abgestimmt. Die Kinder sollen die Farbe in den Raum bringen!

Preisträger Vorbildliches Bauen in Karlsruhe 2005-2012, Architektenkammer Baden-Württemberg

Bauherr: Reha-Südwest gGmbH
Leistung: LPH 2-8
Ausführung: Huber Garten- und Landschaftsbau, Oberkirch
In Zusammenarbeit mit: Klinkott Architekten BDA, Karlsruhe
Zeitraum: 2008-2010
Fotografie: bild_raum Stephan Baumann